Kann ein Virtualisierungsserver Ihre gesamte derzeitige Serverhardware ersetzen?
Virtualisierung von Hard- und Software ist seit vielen Jahren verfügbar und auch schon seit längerem einfach, zuverlässig und stabil implementierbar. Aber warum soll plötzlich ein Server reichen, wenn doch früher für jeden Dienst eine eigene Maschine angeschafft werden sollte (und auch so von Microsoft immer empfohlen wurde)?
Es macht nach wie vor Sinn, kritische Dienste unabhängig voneinander laufen zu lassen, damit sich ein Problem an einer Stelle nicht gleich auf Ihre gesamte Infrastruktur auswirken kann. Aber genau das bieten virtuelle Maschinen, sie sind voneinander völlig unabhängig und können sogar von einem physischen Server auf den anderen verschoben werden – im laufenden Betrieb. Damit ist auch schon der wichtigste Vorteil von Virtualisierung klar: Die Software und damit die in Ihrer Firma benötigten Dienste sind nicht mehr an Hardware gebunden und lassen sich beinahe beliebig umziehen.
Gleichzeitig ermöglicht Virtualisierung die effiziente und kostengünstige Ablöse älterer Systeme/Hardware und die Konsolidierung von verschiedenster Hardware, Software und aller geschäftskritischen Dienste:
- Höhere Auslastung von bis zu 80% bei jedem Server
- Serveranzahl auf ein Verhältnis von 10:1 oder weniger reduziert
- Bis zu 50 % Einsparungen bei jährlichen Betriebs- und Investitionskosten
Doch die Einsparungspotentiale bei Hardware- und Stromkosten sollten nicht dazu verleiten, nur noch alles „auf eine Karte zu setzen“. Erst mit redundanten Systemen und virtuellen Umgebungen im Cluster kann Virtualisierung ihre vollen Stärken ausspielen. Sie können die Fehlertoleranzfunktion von virtuellen Clustern nutzen, um Datenverluste zu verhindern und Unterbrechungen aufgrund von Serverausfällen auf ein Minimum zu beschränken. Wenn ein gesamter Standort ausfällt, können replizierte virtuelle Maschinen an einem Failover-Standort automatisch neu gestartet werden.
Und selbst geplante Ausfallzeiten werden verhindert: Wenn Server oder Storage-Hardware gewartet werden müssen, können aktive virtuelle Maschinen auf andere Server verlagert werden, ohne Anwender oder den laufenden Betrieb zu beeinträchtigen.
Insofern können wir unsere Eingangsfrage am ehesten so beantworten: Ein Server alleine kann schon viel bewirken, aber erst ab zwei Systemen spielt Virtualisierung alle ihre Stärken voll aus.