Muss man immer die jeweils neueste Exchange-Version einsetzen?
Sie haben in Ihrer Firma Exchange 2010 oder gar eine ältere Version, E-Mails werden empfangen und auch versandt und eigentlich heißt es doch immer „Never touch a running system“. Warum sollten Sie also nun Geld ausgeben, um Exchange auf den neuesten Stand zu bringen? Im folgenden Artikel werden wir auf die wichtigsten Neuerungen von Exchange 2013 eingehen und in weiteren Artikelfolgen besprechen, wie Sie die Kommunikation und Zusammenarbeit Ihrer Mitarbeiter besser, schneller und sicherer machen können.
Sicherheit
Insbesondere in Sachen Sicherheit bringt Microsoft Exchange Server 2013 einige Neuerungen mit. So integriert das aktuelle Exchange neben den bereits bekannten Anti-Spam-Agents, nun auch einen Malware Scanner. Dieser ist auf der Postfach-Rolle aktiv und überprüft E-Mails, die darüber gesendet und empfangen werden. Zusammen mit den Listen der sicheren Absender und Empfänger, der Möglichkeit öffentliche Spam-Blacklisten einzurichten und Microsofts Intelligent Message Filtern (IMF) biete Exchange somit nun endlich umfassende Sicherheit für kostenbewusste Unternehmen.
Außerdem wurde die Shadow-Redundanz verbessert, denn nun erstellt der Transportserver eine redundante Kopie aller empfangenen Nachrichten. Falls Exchange 2013 ermittelt, dass die ursprüngliche Nachricht während der Übertragung verloren gegangen ist, wird die redundante Kopie der Nachricht übermittelt. Diese Funktion ist in Exchange Server 2013 standardmäßig aktiv.
Eine weitere praktische Neuerung ist Data Loss Prevention (DLP) – verbesserte und ausgefeilte Transportregeln, die verhindern können, dass bestimmte Inhalte in Mails und sensible Daten (wie z.B. Kreditkartendaten) unbeabsichtigt nach außerhalb versendet werden.
Benutzerfreundlichkeit
Ihre Mitarbeiter beurteilen Exchange kaum nach den (sicherheits-)technischen Aspekten, was für sie zählt ist einzig und allein der Bedienkomfort und – immer häufiger – die Möglichkeit, das gewohnte Nutzererlebnis auch unterwegs und auf anderen Geräten nutzen zu können.
Das ohnehin schon gute OWA (Outlook Web App) wurde nochmals stark verbessert und auch für Touchscreens optimiert. Außerdem wurde eine neue Outlook Web App für iPhones und iPads geschaffen, somit haben Ihre Mitarbeiter auch unterwegs, mit Tablets oder iPhones und an firmenfremden PCs vollen Zugriff auf alle Outlook-Funktionen, ohne die Sicherheit oder den Bedienkomfort zu beeinträchtigen. Es gibt zusätzlich nun die Möglichkeit, Apps in OWA zu installieren und so um neue Funktionen zu erweitern. Außerdem bietet das neue OWA einen Offline-Modus, der unterwegs auch ohne Interzugang Zugriff auf alles bietet.
Die engere Zusammenarbeit mit SharePoint wurde früher zwar immer beschworen, aber nie richtig umgesetzt und viele Kunden haben die an sich sinnvolle Ergänzung von E-Mails und Dokumentenverwaltung dadurch gar nicht oder zumindest nicht optimal genutzt. Das neue Website-Postfach ist ein interssantes Konzept in Exchange Server 2013 und verbessert bzw. vereinfacht die Kommunikation innerhalb von Teams und Abteilungen enorm.