20 Jahre DigiPhant, ein Rück- bzw. Ausblick
Als wir vor 5 Jahren unser 15-jähriges Bestehen gefeiert haben, hatten wir auf unserer damals nagelneuen Website einen kleinen Rückblick auf unser Gründungsjahr 1995. Nun, 5 Jahre später und aus Anlass unseres 20-jährigen Jubiläums, wollen wir dies natürlich nicht einfach wiederholen.
Wir haben uns in den letzten 5 Jahren schneller und weiter entwickelt als zuvor und beobachten diesen Trend auch in unserem Fachgebiet, der Computertechnik. Aus diesem Grund wollen wir diesmal genau das Gegenteil wagen, nämlich einen Blick in die Zukunft:
Wie sieht die (Computer-)Welt in 20 Jahren aus?
[imageeffect url=”http://digiphant.de/wp-content/uploads/2015/07/PPTMooresLawai.jpg” type=”frame” width=”150″ height=”150″ align=”alignleft” target=”_self” lightbox=”yes” overlay_state=”hover” alt=”Courtesy of Ray Kurzweil and Kurzweil Technologies, Inc.”]Zukunftsforscher wie Ray Kurzweil beschreiben die Entwicklung im (informations-)technologischen Bereich als Exponentiell, d.h. immer schneller werdend. Als eine der Hauptursachen für diese unvorstellbare Entwicklung ist stellvertretend das Mooresche Gesetz zu nennen.
Dieses beschreibt, wie sich die Komplexität integrierter Schaltkreise (sprich CPUs bzw. Computer) bei gleichbleibenden Kosten in kürzer werdenden Zeitintervallen (zuletzt alle 18 Monate) verdoppelt.
Bild links: 100 Jahre exponentielles Wachstum im Computerbereich
Die obige Grafik veranschaulicht das Mooresche Gesetz und klärt auch gleich ein häufiges Missverständnis: Selbst Computerexperten sehen oft eine unüberwindbare Barriere in der Zukunft, weil dieser oder jener technologische Aspekt nicht zu überwinden sei. Immer, wenn dies in der Vergangenheit der Fall war, wurde die betreffende Technologie einfach ersetzt, statt unendlich weiter verbessert zu werden.
Insofern steht uns ein solcher, erneuter Paradigmenwechsel sicher bald bevor, wie bald ist aber noch nicht abzusehen. Überhaupt ist einiges nicht abzusehen, aber aus den Zeichen der Zeit zu erahnen. Der Grund für diese schwer vorherzusagenden Entwicklungen ist die sogenannte Technologische Singularität*, der Zeitpunkt wenn Computer intelligenter werden als der Mensch. Der prognostizierte Zeitpunkt der Singularität wurde mehrfach um Jahrzehnte in die Zukunft verschoben. Allerdings ist es mehr als wahrscheinlich, dass sie überraschend eintritt, womöglich selbst für die an der Entwicklung Beteiligten.
Wie viele Weizenkörner sind es insgesamt? Schauen Sie hier nach >>” block_text_color=”#666666″ block_front_color=”#f2f2f2″ block_title_back=”Unvorstellbar viel Weizen” block_desc_back=”Falls Sie Rechnung nie selbst aufgestellt haben, die Summe sind 18,45 Trillionen Weizenkörner, also unvorstellbar viel. Die gesamte Menge Weizen, die sich auf dem Schachbrett befände (ca. 922 Mrd. t), entspricht etwa der 1500-fachen weltweiten Weizenernte des Jahres 2004 (624 Mio. t).
Angenommen, ein Weizenkorn wiegt ca. 0,05 g und die Gesamtmenge an Weizen soll in LKWs mit 8840 kg Nutzlast verladen werden. Dann passen in einen Transporter 176,8 Millionen Getreidekörner. Insgesamt benötigt man daher ca. 104 Milliarden Transporter, um alles zu verladen.” block_back_text_color=”#ffffff” block_back_color=”#67abff” flip_type=”horizontal_flip_right” height_type=”ifb-custom-height” box_height=”300″ desc_font_size=”12″ desc_font_line_height=”20″]
*Der Begriff Singularität bezeichnet einen Zusammenhang, in dem eine kleine Ursache eine große Wirkung hervorruft und gleichzeitig ein Ereignis, über dessen Zeitpunkt hinaus kaum mehr Vorhersagen gemacht werden können.
Aber nun genug der Theorie und zu zwei ganz praktischen Vorhersagen: Wie sieht die (Computer-)Welt in 20 Jahren aus?
Computer verstehen uns endlich
Spracherkennung und berührungslose Interaktion mit jeglicher Art von Technik ist 2035 gang und gebe. Science-Fiction-Filme wie Blade Runner (1982) oder Minority Report (2002) haben Beispiele von Sprachsteuerung respektive neuen Interfaces gezeigt, die heute schon zum Teil Wirklichkeit sind.
In 20 Jahren werden wir mit unseren Computern völlig natürlich sprechen und zusätzlich komplett neue Interaktionsmöglichkeiten (3D bzw. virtuell) haben, wahrscheinlich sogar direkte Schnittstellen (Brain-Computer-Interface).
Die Bedienung ist nicht mehr an einen Arbeitsplatz gebunden und wir tragen die Ein- und Ausgabegeräte einfach mit uns und kommunizieren mit digitalen Assistenten zuhause, in der Arbeit oder schlichtweg im Web.
Das Verständnis natürlicher Sprache bedeutet im Übrigen auch, dass Echtzeitübersetzung immer und überall verfügbar ist und sich alle Menschen gegenseitig verstehen können (der Babelfisch lässt grüßen). Stellen Sie sich einmal die kulturellen und soziologischen Auswirkungen vor.
Wegweisende Beispiele von heute: Amazons Echo, Apple Watch, Oculus Rift
Ausblick: Echte künstliche Intelligenz, humanoide Roboter, unbemannte Fahr- und Flugzeuge, Weltraumtourismus – all dies steht uns kurz bevor und wird in 20 Jahren schon Wirklichkeit sein.
Viele Menschen werden 150 Jahre alt
Was hat das mit Computern zu tun, fragen Sie? Computertechnologie ist der Hauptbeschleuniger wissenschaftlicher Forschung. Zukunftsweisende Bereiche wie Bioinformatik, Genetik und Medizin ganz allgemein profitieren von den schon jetzt und bald zur Verfügung stehenden Speicher- und Rechenkapazitäten um die letzten verbleibenden Rätsel und Probleme von Krankheit und Tod zu lösen.
In 20 Jahren werden wir viele der großen Geißeln der Menschheit besiegen können und das Leben um ein paar Jahre oder Jahrzehnte verlängern können. Und was passiert dann, in dieser zusätzlichen Zeit bei einer exponentiellen Entwicklung? Bekommen wir dann nochmal 50 Jahre oder gar mehr geschenkt? Spannende Ausblicke geben Forscher wie Aubrey de Grey oder Ray Kurzweil in ihren Werken.
Wegweisende Beispiele von heute: Bioprinting (Knorpel, Haut und Knochen aus dem 3D-Drucker), CRISPR (Genome Editing) und andere Durchbrüche in der Biotechnologie
Ausblick: Durchbrüche in der Nanotechnologie und in der Medizin verändern schon heute mehr, als wir bewusst wahrnehmen. In zwei Dekaden könnte es sogar schön möglich sein, das menschliche Gehirn zu simulieren – und damit endgültig unsterblich zu machen.
DigiPhant wird in 20 Jahren hoffentlich noch immer für Sie da sein und mit unserer neuen Lebenserwartung werden wir dann wohl auch nicht so einfach in Rente gehen – besonders, wenn es gerade in unserem Bereich noch so viel Neues und Spannendes zu erleben und zu lernen gibt. Denn eines ist auch klar: Je schneller sich alles entwickelt, desto schneller kann man den Anschluss verlieren. Aber keine Sorge, wir bleiben für Sie am Ball.